Buchtip zur Frage, wie Konzernriesen die Lügen des neoliberalen Marktes in der USA durchgesetzt haben

Thomas Dürmeier Allgemein

Buchtip zur Frage, wie Konzernriesen die Lügen des neoliberalen Marktes in der USA durchgesetzt haben – Oreskes/Conway (2023): The Big Myth. How American Business Taught Us to Loathe Government and Love the Free Market.

Gutes Interview mit den beiden Autor:innen beim Podcast vom INET hier:

https://www.ineteconomics.org/perspectives/podcasts/the-big-myth-of-market-fundamentalism

In ihrem Bestseller „Merchants of Doubt“ haben Naomi Oreskes und Erik M. Conway die Ursprünge der Leugnung des Klimawandels aufgedeckt. In ihrem gerade erschienen und neuen Buch enthüllen sie die Wahrheit über ein weiteres verhängnisvolles Dogma: die „Magie des Marktes“. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts machten sich Konzerneliten, Handelsverbände, wohlhabende Politiker:innen und Medienverbündete daran, eine neue amerikanische Orthodoxie aufzubauen: nieder mit „dem Staat“ und marktfundamentalistische Befreiung für entfesselte Märkte. Mit verblüffenden Archivbeweisen dokumentieren Oreskes und Conway Kampagnen zur Umschreibung von Schulbüchern, zur Bekämpfung von Gewerkschaften und zur Verteidigung von Kinderarbeit. Sie beschreiben detailliert die Tricks, die die Hardliner-Ökonomen Friedrich von Hayek und Milton Friedman zu bekannten Namen machten; erzählen von den libertären Wurzeln der „Little House on the Prairie“-Bücher; belegen die von General Electric gesponserte TV-Show, die Millionen von Menschen die Doktrin des freien Marktes vermittelte und Ronald Reagans politische Karriere starteten.

Wer am bundesdeutschen Neoliberalismus von Eucken und Co und deren Durchsetzungserfolgen, verweisen wir auf Dieter Plehwe et al. „The Road vom Mont Pelerin“ oder Butterweege et al. „Kritik des Neoliberalismus“.