In guter Gesellschaft? – tracking und freie Wahlen

Thomas Dürmeier Demokratie, Digitalisierung, M@nipulation

Die Bundestagswahl 2021 wirft seine digitalen Schatten und wir wollen Licht ins Dunkel bringen.

Welche Rolle spielt digitale Wahlwerbung der Konzernriesen? Werden wir manipuliert? Kann der Skandal Cambridge Analytica auch bei uns sich wiederholen?

Wir haben die Grundlage für unsere Kampagne und wollen es wissen.

Unser Ziel:

Verbot manipulativer Online-Wahlwerbung.

Das Problem:

Beim traditionellen Wahlkampf sehen wir alle die gleichen Straßenplakate, schauen die gleichen Werbespots im Fernsehen und hören die gleichen Radiobeiträge. Wir können alle in der gleichen Öffentlichkeit darüber diskutieren und Wahlversprechen der Parteien bewerten.

Digital ist die Welt anders. Parteien können auswählen, wem sie was zeigen oder welche Wahlversprechen sie wem geben. Die emotionalen Kipppunkte sind bekannt. Wie muss ich einen Menschen ansprechen, damit eine Veränderung des Wahlverhaltens effektiv und schnell erreicht wird. Ist das nicht eigentlich Wahlm@nipulation?

Die Datenmenge von Google oder Facebook erlaubt effektivere Werbung. So bewirbt Google seine Werbung, die wir überall – ob auf Spiegel Online und an vielen anderen Orten – von Google eingespielt bekommen. Werbealgorithmen versuche lange Verbleibszeiten auf den jeweiligen Webseiten zu erzeugen. Was ist da nicht besser als Hate, Fake oder Extrempositionen? Dies haben ehemalige Mitarbeiter*innen bei Google kritisiert, aber ohne Erfolg.

Das System personalisierte Wahlwerbung funktioniert. Der Skandal um Cambridge Analytica hat nur die Spitze des Eisbergs gezeigt. Sobald wir in unsere Kampagne einsteigen, zeigen wir klar und einfach verständlich, wo das Problem liegt und wo unser Grundrecht auf freie Wahlen m@nipuliert wird.

Am besten gleich in unseren Newsletter eintragen und den Kampagnenstart nicht verpassen.

Hintergrundinformationen in der Zwischenzeit:

Studie der Stiftung Neue Verantwortung: Regeln für digitale Wahlwerbung

Buch von Brittney Kaiser „Die Datendiktatur – wie Wahlen manipuliert werden“. Hier die Besprechung auf 3sat

Doku-Film: The Social Dilemma

Wer noch gefördert wird

Wir sind wieder gefördert von der Bewegungsstiftung. Super Dank dafür.

Hier die anderen geförderten Projekte und Bewegungsarbeiter*innen:
• das Bündnis Bahn für alle, das sich stärker in die Debatte über eine Verkehrswende einmischen und dazu seine Organisationsstruktur ausbauen will. Wir unterstützen diesen Prozess mit 70.000 Euro Basisförderung.
• der Verein „Ärzte der Welt“, der im Bündnis mit anderen dafür streitet, dass Menschen ohne geregelten Aufenthaltsstatus in Deutschland Zugang zur Gesundheitsversorgung bekommen, ohne danach eine Abschiebung befürchten zu müssen.
• ein Bündnis von jungen Klimagerechtigkeitsbewegungen, welches auf den Ferrero-Konzern, der am Dannenröder Wald seine Produktion hat, Druck macht. Die Aktivist*innen wollen den Schokoladen-Hersteller dazu bringen, im Streit um den „Danni“, der für einen Autobahnbau abgeholzt werden soll, Position zu beziehen und seine klimaschädliche, derzeitige Strategie umzustellen.
• das Rechtshilfebüro, das Personen vernetzen will, die in sozialen Bewegungen Unterstützungsarbeit in der Kommunikation mit Polizei und Behörden bei politischen Aktionen leisten.
• die „Volksinitiative gegen Rüstungsexporte“, die das Verschiffen von Kriegsgerät über den Hamburger Hafen stoppen will.
• der Aktionskreis Strukturwandel Leipziger Land, der die Menschen in der Braunkohleregion mobilisieren will, sich in den bevorstehenden wirtschaftlichen Umbau einzumischen und für ihre Interessen zu streiten.

Wer die Bewegungsstiftung noch nicht kennt? Hier gehts zur Webpräsenz https://www.bewegungsstiftung.de.